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Ziele, Aufgaben und Methoden
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Ziele
Hauptziel des PRT ist die Verbesserung der Qualität der Behandlung im Bereich der Endoprothesen in Tirol. Sowohl die Ergebnisqualität der behandelnden Abteilungen als auch die Qualität der Implantate (im Rahmen internationaler Kooperationen) sollen verbessert werden. Subjektiv empfundene Behandlungserfolge der Patienten (Patient Reported Outcomes) werden über WOMAC-Fragebögen ausgewertet.
Aufgaben
Das PRT hat die Aufgaben medizinische Daten sowie Patient Reported Outcomes von in Tirol durchgeführten Hüft- und Knieersatzoperationen zu sammeln, zu prüfen und zu analysieren.
Methoden
Alle Abteilungen Tirols dokumentieren über eine Eingabemaske oder über einen Fragebogen regelmäßig die wichtigsten Operationsdaten der durchgeführten Knie- und Hüftgelenksimplantationen. Es wurde strikt darauf geachtet, den Dokumentationsaufwand für Ärzte minimal zu halten und nur die absolut notwendigen Inhalte abzufragen.
Die Daten werden im PRT einer Validitätsprüfung unterzogen. Die Überprüfung der Vollzähligkeit erfolgt für alle Krankenhäuser durch einen Vergleich der Operationsanzahl im PRT mit der Anzahl der entsprechenden Entlassungsdiagnosen der jeweiligen Krankenhäuser. Zusätzlich wird für öffentliche Krankenhäuser die Operationsanzahl vom PRT mit jener des Tiroler Gesundheitsfonds geprüft.
Patient Reported Outcomes werden über einen validierten WOMAC Fragebogen (Western Ontario and MacMaster Universities Osteoarthritis Index) erhoben. Der Fragebogen wird von Patienten einen Tag vor und ein Jahr nach ihrer Operation ausgefüllt, ans PRT übermittelt und dort eingegeben.
Den Abteilungen werden Auswertungen übermittelt, welche einen Vergleich der eigenen Ergebnisse mit jenen aller anderen Abteilungen erlaubt, wobei der Datenschutz selbstverständlich strengstens gewahrt wird.
Das PRT wurde 2003 gegründet. Nach Aufbau der Knie- und Hüftprothesendokumentation erreichte das PRT schon nach kurzer Zeit eine sehr gute Datenqualität mit hoher Vollzähligkeit. Die Abfrage der Patient Related Outcomes war im internationalen Vergleich ein innovativer Ansatz, mit dem neben medizinischen Daten auch der Behandlungserfolg aus Patientensicht bzw. die Auswirkung der Operation auf den Patienten beurteilt werden kann.
Einmal jährlich werden den teilnehmenden Abteilungen Auswertungen über verschiedene Parameter übermittelt. Dabei werden die Ergebnisse der eigenen Abteilung jenen aller anderen Abteilungen kumuliert und aggregiert gegenübergestellt, was die Beurteilung der eigenen Abteilung erleichtert.
Spezialauswertungen müssen mit Hilfe eines Antragsformulars beim PRT beantragt werden und bedürfen bei gegebener Durchführbarkeit der Genehmigung des Fachbeirats.
Der Öffentlichkeit werden Jahres- und Schwerpunktthemenberichte zur Verfügung gestellt und weitere wissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet.
Alle Publikationen sind in der Publikationsliste des IET angeführt.
Wichtig:
Abteilungsspezifische Ergebnisse eines Krankenhauses werden nur der jeweiligen Abteilung des entsprechenden Krankenhauses zur Verfügung gestellt!
Die Interpretationen der Ergebnisse, Schlüsse daraus und eventuelle Maßnahmen obliegen ausschließlich der jeweiligen Abteilung.
Berichte des PRT
Das PRT ist Teil des IET. Der Leiter des PRT ist verantwortlich für den Aufbau, für den laufenden Betrieb und für die Weiterentwicklung des PRT, sowie für unterstützende Tätigkeiten in Bezug auf Auswertungen und Berichterstellung im PRT. Fachlich sind ihm für die medizinische Dokumentation Mitarbeiter zugeteilt.
Der Leiter des IET bzw. der Leiter des PRT wird von einem wissenschaftlichen Fachbeirat beraten. Der Fachbeirat des PRT ist unmittelbares Beratungs-, Entscheidungs- und Aufsichtsorgan des PRT. Seine Mitglieder werden aus verschiedenen Bereichen festgelegt.
Ablaufdiagramm
Klinik/Abteilung | Kontakte |
---|---|
Innsbruck Orthopädie und Traumatologie | Doz. Dr. Dietmar Krappinger/ Dr. Thomas Auckenthaler |
Sanatorium Kettenbrücke | Dr. Michael Gabl |
Sanatorium Hochrum | Dr. Thomas Finsterwalder, MBA |
Hall Orthopädie und Traumatologie | Doz. Dr. Martin Lutz |
Schwaz Orthopädie und Traumatologie | Dr. Markus Reichkendler |
St. Johann Orthopädie und Traumatologie | Doz. Dr. Alexander Brunner, MBA |
Kufstein Orthopädie und Traumatologie | Dr. Thomas Herz |
Lienz Orthopädie | Dr. Herbert Strobl |
Lienz Chirurgie | Dr. Wolfgang Trost |
Lienz Unfallchirurgie | Dr. Eduard Sporer |
Zams Unfallchirurgie und Sporttraumatologie | Dr. Anton Kathrein |
Zams Orthopädiezentrum Oberland | Dr. Martin Fischer |
Reutte Orthopädie und Traumatologie | Dr. Thomas Thurner |
Der Fachbeirat des PRT trifft sich mindestens halbjährlich und hat folgende Aufgaben:
Der wissenschaftliche Fachbeirat spricht nur Empfehlungen aus; die Entscheidung über die Durchführung von Änderungen wird durch jede teilnehmende Abteilung eigenständig getroffen.
Derzeit sind folgende Personen im wissenschaftlichen Fachbeirat vertreten:
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung, wie z.B. Leiter/Leiterin, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter in gleicher Weise.
Fachbeirat Prothesenregister Tirol
Aus folgenden Bereichen soll je ein Vertreter nominiert sein:
Bei der Nominierung ist auf eine ausgewogene Verteilung zu achten, die die Versorgungsstruktur in Tirol widerspiegelt.
Die Mitglieder des Fachbeirats werden für die Funktionsdauer von vier Jahren ernannt. Mitglieder können unter Angabe von Gründen Ihre Mitgliedschaft zurücklegen.
Bei Ausscheiden eines Mitglieds aus dem Fachbeirat ist vom betreffenden Vertretungskreis ein neues Mitglied zu nominieren. Es ersetzt das bisherige Mitglied nach mehrheitlicher Zustimmung durch den Fachbeirat.
Eine Neuwahl ist auch durchzuführen, wenn für den jeweiligen Vertretungskreis von Fachbeiratsmitgliedern eine neuerliche Wahl begehrt wird.
Ansonsten verlängert sich die Funktionsdauer für jeden Fachbeirat automatisch um jeweils weitere 4 Jahre.
Die Wahl kann digital - beispielsweise in einer Web-Konferenz oder per E-Mail-Voting mit persönlicher Webadresse (keine Funktionsadresse) - durchgeführt werden.
1. Vorsitzender
2. Stellvertreter des Vorsitzenden
Die Fachbeiräte wählen aus den Mitgliedern des Fachbeirats den Vorsitzenden und seine Stellvertretung durch einfache Stimmenmehrheit. Die Funktionsperiode dauert für jeden Funktionsträger 2 Jahre. Sie verlängert sich für jeden Funktionsträger automatisch um jeweils weitere 2 Jahre. Eine Neuwahl ist durchzuführen, wenn für die jeweilige Funktion von Fachbeiratsmitgliedern eine neuerliche Wahl begehrt wird oder der Funktionsträger seine Funktion zurücklegt.
Die Wahl kann digital - beispielsweise in einer Web-Konferenz oder per E-Mail-Voting mit persönlicher Webadresse (keine Funktionsadresse) - durchgeführt werden.
Die Sitzungen werden vom Vorsitzenden nach Bedarf, mindestens jedoch einmal jährlich, einberufen. Eine Entschädigung für die Sitzungsteilnahme gebührt nicht.
Der Fachbeirat ist bei Anwesenheit (physisch oder digital) von mehr als der Hälfte der Mitglieder beschlussfähig.
Beschlüsse bedürfen mehr als der Hälfte der abgegebenen Stimmen.
Bei Bedarf können zu den Sitzungen Fachleute kooptiert werden, diese sind nicht stimmberechtigt.
Fachbeiratsmitglieder können eine stimmberechtigte Vertretung zu den Treffen entsenden. Zum Nachweis muss ein vom vertretenen Fachbeiratsmitglied unterschriebenes Ermächtigungsschreiben vorgelegt werden (digital oder analog).
In dringenden Fällen hat der Vorsitzende das Recht in weitestgehender Abstimmung mit dem Fachbeirat Entscheidungen direkt zu treffen.
Der Datensicherheit und dem Datenschutz kommt im IET, und so auch im PRT, eine besondere Bedeutung zu. Alle Mitarbeiter sind in hohem Maße hinsichtlich Schutz der gespeicherten Daten sensibilisiert und angewiesen, den personenbezogenen sowie den abteilungsbezogenen Daten eine höchste Schutzpriorität zu gewähren. Dies führt neben technischen Schutzmaßnahmen zu einem höchstmöglichen Grad an Datensicherheit.
Im PRT werden personenbezogene Daten verarbeitet. Publikationen von abteilungsspezifischen Ergebnissen oder Gesamtergebnissen für den Bereich des Vertragspartners durch das PRT ist nur mit Genehmigung des Vertragspartners in anonymisierter Form gestattet.
Fragebögen, Auswertungsantrag, rechtliche Dokumente u.a. finden Sie im Downloadbereich des PRT.
chronische, schmerzhafte, zunehmend funktionsbehindernde Gelenkveränderung, meist infolge eines Missverhältnisses zwischen Tragfähigkeit und Belastung oder Alterung, aber auch infolge eines Gelenktraumas
Zerstörung des Knochengewebes aufgrund mangelnder Durchblutung
Hüftdysplasie ist eine angeborene oder erworbene Fehlbildung der Hüftgelenkspfanne
Erstimplantation, die nicht durch eine Schenkelhalsfraktur bedingt ist;
„die bewusste Auswahl einer ärztlichen Handlung/Operation, deren Zeitpunkt man nahezu frei wählen kann; im Gegensatz dazu müssen Notoperationen sofort und dringliche Operationen innerhalb von 24 Stunden durchgeführt werden“1
1 Vgl. Braun B Sharing Expertise: Hüftpfanne, Gleitpaarung, in: Künstliches Hüftgelenk,
https://www.bbraun.de/de/patienten/orthopaedische-eingriffe/huefte/kuenstliches-hueftgelenk.html# (Zugriff 29.07.2020).
Anteil der nicht aus der Wohnbevölkerung der jeweiligen Region stammenden Patienten an allen Operationen der jeweiligen Region
Anteil der außerhalb der jeweiligen Region operierten Wohnbevölkerung an der jeweiligen gesamten operierten Wohnbevölkerung (operiert innerhalb oder außerhalb der jeweiligen Region)
WOMAC-Fragebogen, bei dem mindestens vier von fünf Schmerzfragen, eine von zwei Steifigkeitsfragen und 14 von 17 Schwierigkeitsfragen beantwortet wurden
Inlays sind zusätzliche Innenschalen, die in die Pfanne eingesetzt werden1
Anteil von Implantationsoperationen, die in einem bestimmten Zeitraum innerhalb einer definierten Bevölkerungsgröße (zumeist 100 000) durchgeführt wurden.
ein 95 %-iges KI definiert den Bereich, der den jeweiligen Parameter mit 95 %-iger Wahrscheinlichkeit enthält (abhängig von der jeweiligen statistischen Kennzahl mit der geeigneten Methode berechnet)
vollständiger oder unvollständiger Kontaktverlust gelenkbildender Knochenenden; Ausrenkung der Prothese
pathologische Bildung von Knochengewebe an Stellen, an denen normal kein Knochen vorkommt
Auflösung oder Degeneration des Knochengewebes
Es wird nur eine Gelenkskomponente ersetzt
Entfernung der Kniescheibe
Bruch des Knochens, in dem die Prothese verankert ist
Zustand bei Morbus Perthes (juvenile Hüftkopfnekrose); dabei handelt es sich um eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfs im Wachstumsalter
Vorwölbung der natürlichen oder einer künstlichen Hüftpfanne in das kleine Becken; bei künstlichen Pfannen (Implantat) durch Wanderung des Implantats bedingt
operativer Ausbau und/oder Einbau zumindest eines Teils der implantierten Prothese (keine Revision ist z.B. die Punktion eines Hämatoms). Einteilung nach Australian Orthopedic Association:
Major Revision: Entfernung und/oder Ersatz einer mit dem Knochen in Verbindung stehenden Hüftgelenkskomponente, das sind Femurschaft oder Hüftgelenkspfanne.
Minor Revision: Entfernung und/oder Ersatz einer nicht mit dem Knochen in Verbindung stehenden Komponente, wie Austausch eines Femurkopfes oder eines Acetabulum Inserts.
Anteil der Revisionen in einem Zeitraum bezogen auf alle Eingriffe (d.h. Erstimplantation und Revision) im selben Zeitraum, unabhängig vom Jahr der Erstimplantation der Revision
Anteil der Erstimplantationen, für die innerhalb von xx Jahren (z.B. ein Jahr) eine Revision durchgeführt wurde, geschätzt mit der Kaplan-Meier-Methode
häufigste entzündliche Form des Rheumas; das Immunsystem greift fälschlicherweise die eigenen Gelenke und verschiedene Gewebe an und zerstört sie
„Spacer bedeutet wörtlich übersetzt Abstandshalter oder Platzhalter.
Bei bakteriell infizierten Endoprothesen in Hüfte, Knie oder Schulter wird vor Einsatz einer neuen Endoprothese oft zunächst ein Spacer implantiert, der hoch konzentrierte Antibiotika enthält und abgibt. Der Spacer entspricht dabei in seiner Form der dauerhaften Prothese und bleibt für einige Wochen im Gelenk, um die Infektion zu beheben."2
2 Vgl. DocCheckFlexikon:
https://flexikon.doccheck.com/de/Spacer#:~:text=Bei%20der%20Inhalationstherapie%20werden%20Inhalationshilfen,Spr%C3%BChsto%C3%9F%20und%20Einatmung%20vereinfacht%20werden. (Zugriff 29.07.2020).
Das gesamte Gelenk wird durch ein künstliches Implantat ersetzt
Spezielles Material (Polymethylmethacrylat) um Prothesenkomponenten im Knochen zu verankern. Nicht immer werden Prothesenkomponenten zementiert.
Dr. Florian Pedross ist Leiter des PRT und Data Scientist im Bereich PRT und verantwortlich für die Vollzähligkeit und Richtigkeit der Daten, sowie für unterstützende Tätigkeiten in Bezug auf Auswertungen und Berichterstellung in diesem Bereich..
Telefon: +43 (0)50 504-22320
E-Fax: +43 (0)50 504-67-22320
eMail: Florian Pedross
Evelyn Schnegg ist für Sekretariatsarbeiten und medizinische Dokumentation im PRT zuständig.
Telefon: +43 (0)50 504-22351
E-Fax: +43 (0)50 504-67-22351
eMail: Evelyn Schnegg